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Zahnärztenachwuchs für Sachsen-Anhalt: Stipendienprogramm geht in dritte Runde
Bereits 24 junge Menschen studieren mit Förderung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV LSA) an der ungarischen Universität Pécs Zahnmedizin – und werden nach Studienabschluss die zahnärztliche Versorgung in Sachsen-Anhalt unterstützen. Bewerbungen für die nächste Stipendienrunde mit Studienstart im September 2024 werden ab sofort entgegengenommen.
„Die Stipendienplätze sind begehrt“, zeigt sich Dr. Jochen Schmidt, Vorstandsvorsitzender der KZV LSA, erfreut. Rund 140 Bewerbungen haben die Kassenzahnärztliche Vereinigung in den zwei bisher erfolgten Ausschreibungsrunden für ihr Stipendienprogramm „Zahnmedizin studieren – auch ohne 1,0“ erreicht. Der Kern: Pro Jahrgang ermöglicht die KZV LSA bis zu 12 jungen Menschen das Zahnmedizinstudium an der renommierten Universität Pécs in deutscher Sprache und übernimmt die dafür anfallenden Studiengebühren. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten dazu, nach dem Studium für mindestens fünf Jahre in Sachsen-Anhalt tätig zu werden.
„Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, erklärt Dr. Schmidt. „Die KZV LSA hat das Stipendium - als erstes zahnmedizinisches Förderprogramm seiner Art in Deutschland - vor zwei Jahren ins Leben gerufen, um dem Zahnärztemangel im Land zu begegnen. Abiturientinnen und Abiturienten erhalten dadurch die Gelegenheit, auch ohne ein perfektes Abschlusszeugnis an einer der renommiertesten Hochschulen Ungarns Zahnmedizin zu studieren.“
Wer einen der Stipendienplätze ergattern möchte, muss sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren bewähren. „Uns kommt es dabei allerdings weniger auf die Abiturnote an, die in den Auswahlverfahren der deutschen Hochschulen nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt. Viel wichtiger sind die persönliche Motivation, naturwissenschaftliche Kenntnisse und fachliche Vorerfahrungen, etwa aus Praktika oder einer einschlägigen Berufsausbildung“, so Dr. Dorit Richter, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KZV LSA. Die Zahnärztin aus Halberstadt hat einst selbst ihr Studium im europäischen Ausland absolviert. „Das Niveau, das angehenden Zahnmedizinern an der Universität Pécs geboten wird, ist sehr hoch“, attestiert sie und fügt an: „Darüber hinaus profitiert natürlich auch die persönliche Entwicklung von einem Studium in der Ferne.“ Damit der Kontakt nach Sachsen-Anhalt aber auch während des Studiums in Ungarn bestehen bleibt, bekommen die Studierenden Patenpraxen an die Seite gestellt. Von diesen erhalten sie fachliche Unterstützung und können hier Praktika absolvieren.
Das Stipendium der KZV LSA umfasst die vollständige Übernahme der Studiengebühren der Universität Pécs. Diese liegen aktuell bei 7.720 Euro pro Semester, also fast 80.000 Euro für das zehnsemestrige Zahnmedizinstudium. Verschiedene Landkreise und Kommunen vergeben zusätzlich so genannte Kombi-Stipendien als Zuschuss zum Lebensunterhalt vor Ort.
„Für die Unterstützung unseres Förderprogramms auf kommunaler Ebene sind wir sehr dankbar“, erklärt Dr. Jochen Schmidt. „Gleichzeitig wünschen wir uns aber, dass die sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzende Versorgungslage auch endlich entsprechendes Gehör und vor allem Engagement der Landespolitik findet. Eine Beteiligung des Landes am Förderprogramm zählt daher, neben der Einführung einer Landeszahnarztquote, zu unseren zentralen Forderungen. Bei unseren Nachbarn in Sachsen etwa gibt es seit Jahren eine Förderung für angehende Ärzte und für die Zahnärzte sind beide Punkte bereits im Gespräch.“
Weitere Informationen zum Stipendienprogramm „Zahnmedizin studieren – auch ohne 1,0“ und Online-Bewerbung bis zum 29.02.2024: www.zahni-werden.de
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