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Landesregierung will Zahnärzte in Ungarn ausbilden

Am 18. April 2024 besuchten Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Vertreter der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV) die Universität Pécs in Ungarn. Um dem Zahnärztemangel im Land zu begegnen, möchte die Landesregierung das bereits bestehende Programm der KZV zur Ausbildung von zahnmedizinischem Nachwuchs in Ungarn ausweiten und hierfür zusätzliche Mittel bereitstellen.

Jährlich bietet die KZV Sachsen-Anhalt bis zu zwölf begabten und motivierten Studienwilligen die Möglichkeit, im ungarischen Pécs Zahnmedizin zu studieren – auch ohne perfektes Abitur. Über das Nachwuchsprogramm der KZV studieren bereits 24 junge Frauen und Männer aus Deutschland in Ungarn. Schon in wenigen Jahren werden sie ihren Abschluss erlangen und anschließend als Zahnärztin oder Zahnarzt in Sachsen-Anhalt tätig werden.

Die Studierenden erhielten in dieser Woche besonderen Besuch: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und der Vorsitzende der KZV Sachsen-Anhalt, Dr. Jochen Schmidt, kamen zur Stippvisite nach Pécs. Begleitet wurde der Ministerpräsident von seiner Frau Gabriele Haseloff, die selbst bis 2015 als Zahnärztin mit eigener Praxis in Wittenberg praktizierte.

Nach einer Begrüßung durch den Rektor der Universität und dem Dekan der Medizinischen Fakultät wurden die Gäste aus Deutschland vom Lehrstuhlleiter der zahnmedizinischen Ausbildung und der Zahnklinik, Dr. Nagy Ákos, durch die Ausbildungsstätten und die Zahnklinik geführt.

Der Medizin-Campus der Universität Pécs wurde im Jahr 2021 einer umfassenden Erneuerung unterzogen. Er befindet sich im Herzen von Pécs, in einem 7.700 Quadratmeter großen, modernen Forschungsgebiet, wo Medizin-, Zahnmedizin und Pharmaziestudierende gemeinsam lernen. An der medizinischen Fakultät sind derzeit mehr als 3.500 Studierende aus 67 Nationen in ungarischen, deutschen und englischen Studienprogrammen eingeschrieben. Zur Fakultät gehört auch die neue, erst 2022 eröffnete Zahnklinik mit 61 Behandlungseinheiten und über 170 (Zahn-)Ärztinnen und (Zahn-)Ärzte sowie Mitarbeitenden in zehn zahnmedizinischen Fachabteilungen.

Die Delegation aus Deutschland zeigte sich überaus beeindruckt von den Gegebenheiten vor Ort. „Mit ihrer technischen und personellen Ausstattung setzt die Klinik im europäischen Raum Maßstäbe. Die Bedingungen für die Studierenden hier sind optimal“, erklärte Ministerpräsident Reiner Haseloff.

Verstärkt wurde der positive Eindruck durch den Besuch des 3D-Druckerzentrums der technischen Fakultät der Uni Pécs und des MediSkillsLabs mit über 100 Möglichkeiten der (zahn-)medizinischen Simulationslehre, die den Studierenden zur Verfügung stehen.

Nach der Campus-Führung folgte ein Treffen mit Studierenden, die über das Förderprogramm der KZV Sachsen-Anhalt in Pécs Zahnmedizin studieren. Die jungen Akademiker berichteten von ihrem Studium, ihren Erfahrungen mit Land und Leuten und ihrem Lebensalltag in Ungarn. Nach einem regen Austausch fand Ministerpräsident Reiner Haseloff lobende Worte: „Die Studierenden fühlen sich hier offensichtlich sehr wohl. Sie werden von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung und der Universität bestens betreut, tauschen sich mit jungen Menschen aus anderen Nationen aus, lernen eine neue Kultur und Sprache kennen und führen ein abwechslungsreiches Studentenleben in einer lebendigen und kulturträchtigen Stadt. Wenn sie nach ihrem Studium nach Sachsen-Anhalt kommen, um dort die zahnmedizinische Versorgung zu unterstützen, bringen sie nicht nur eine exzellente Ausbildung, sondern auch eine gereifte Persönlichkeit mit. Das ist eine echte Bereicherung für unser Bundesland.“

Im letzten Programmpunkt setzte sich die Delegation aus Deutschland mit dem Prodekan für Bildung, Dr. László József Czopf, und dem Leiter des deutschsprachigen Programms, Dr. Péter Than, zusammen, um über die Entwicklung der zahnmedizinischen Ausbildung in Pécs und eine mögliche Ausweitung des Nachwuchsprogramms der KZV Sachsen-Anhalt zu sprechen. KZV-Vorsitzender Dr. Jochen Schmidt, der ebenso an dem Gespräch teilnahm, äußerte sich im Anschluss: „Der Bedarf an Zahnärzten in Sachsen-Anhalt ist bereits sehr hoch und wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist unsere Kooperation mit der Universität in Pécs im Rahmen unserer Initiativen zur Nachwuchsgewinnung ein wichtiger Baustein, um dem Zahnärztemangel entgegenzuwirken. Als Ministerpräsident Reiner Haseloff 2022 die politische Schirmherrschaft für das Programm übernommen hat, war das bereits ein wichtiges Zeichen. Wenn die Landesregierung nun zusätzliche Mittel bereitstellt, um die bestehenden Nachwuchs- und Stipendienprogramme auszuweiten, wäre das ein enorm wichtiger Schritt, um künftig die zahnärztliche Versorgung für viele Menschen im Land sicherzustellen. Ich hoffe sehr, dass der positive Eindruck, den wir in Pécs gewonnen haben, zur schnellen Umsetzung dieser politischen Initiative beiträgt.“

 

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