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Zahnärztemangel: Sachsen-Anhalt setzt auf europäische Ausbildungskooperation

Den drohenden Mangel an Zahnärztinnen und Zahnärzten aktiv angehen statt abwarten – mit dieser Idee startete die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV LSA) im Jahr 2022 eine Kooperation mit der Universität Pécs in Ungarn. Ziel: jungen Menschen, insbesondere aus Sachsen-Anhalt, ein Studium der Zahnmedizin im europäischen Ausland zu ermöglichen – und sie später als Zahnärztinnen und Zahnärzte für das eigene Bundesland zu gewinnen.

Das Programm wurde von Beginn an durch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff als Schirmherr begleitet und wird seit 2025 auch vom Land Sachsen-Anhalt finanziell unterstützt. Nun reiste erstmals eine Delegation der Universität Pécs nach Magdeburg – zu Gesprächen mit der KZV, der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und zu einem Empfang beim Ministerpräsidenten.

Initiative aus der Zahnärzteschaft

„Wir haben erkannt, dass wir als Zahnärzteschaft Eigeninitiative zeigen müssen, wenn wir die zahnärztliche Versorgung im Land langfristig erhalten wollen“, sagt Dr. Jochen Schmidt, Vorstandsvorsitzender der KZV LSA. „Deshalb haben wir gehandelt. Unsere Kooperation mit Pécs verbindet eine hochwertige europäische Ausbildung mit einem klaren regionalen Ziel: die Sicherung der zahnärztlichen Versorgung – besonders im ländlichen Raum.“

Die Kooperation mit der Universität Pécs eröffnet Bewerberinnen und Bewerbern den Zugang zu einem deutschsprachigen Zahnmedizinstudium auf hohem Niveau. Die KZV übernimmt die anfallenden Studiengebühren an der Universität Pécs und begleitet die Stipendiatinnen und Stipendiaten über das Studium bis zur Rückkehr nach Sachsen-Anhalt.

Verschiedene Landkreise und Gemeinden unterstützen das Programm der KZV zudem mit Kombi-Stipendien: Sie vergeben „Finanzspritzen“ für den Lebensunterhalt der Stipendiatinnen und Stipendiaten.

Politische Unterstützung vom Ministerpräsidenten

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff unterstützt das Programm der KZV LSA von Beginn an als Schirmherr und nutzte im vergangenen Jahr die Gelegenheit, sich vor Ort in Pécs selbst ein Bild von der Ausbildung und deren Rahmenbedingungen zu machen. „Die Zahnmedizin ist ein wichtiger Baustein für die Gesundheitsversorgung im Land“, betont er. „Das Programm ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie wir Fachkräfte gewinnen können, statt sie nur zu suchen. Und es zeigt, was möglich ist, wenn Eigeninitiative und europäische Zusammenarbeit aufeinandertreffen. Die KZV hat hier den richtigen Weg eingeschlagen – und das Land steht mit Überzeugung dahinter.“

Mit dem Landzahnarztgesetz, das im Sommer dieses Jahres beschlossen wurde, hat Sachsen-Anhalts Landtag unter anderem die Finanzierung von Stipendien fürs das Zahnmedizinstudium im europäischen Ausland auf den Weg gebracht und so die Initiative der KZV strukturell gestärkt.

Erste Absolventinnen und Absolventen bald im Land

Im Jahr 2026 führen die KZV LSA und die Universität Pécs ihre Kooperation in die fünfte Runde. Bewerbungen dafür sind vom 1. bis 28. Februar 2026 möglich. Weiterführende Informationen sowie das Formular zur Onlinebewerbung unter: www.zahni-werden.de

Bildinhalt: Delegation der Universität Pécs zu Besuch in Sachsen-Anhalt. Hier: Gemeinsames Treffen zusammen mit Vorstand der KZV Sachsen-Anhalt mit Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff in der Staatskanzlei. Aus Pécs: Dr. Ákos NAGY, ordentlicher Professor, Direktor/Lehrstuhlinhaber - Zahnklinik (links); Univ. Prof. Dr. Miklós NYITRAI, PhD DSc – Dekan (2. v. l.), Dr. med. László CZOPF, PhD - Prodekan für Bildung (3. v. l.), Michael Kutsch, Studienberater (4. v. r.), Dr. Bea BENKE - Fachärztin – Zahnklinik (3. v. r.), Dr. Jochen Schmidt, KZV-Vorsitzender (2. v. r.) und Dr. Dorit Richter, Stellv. KZV-Vorsitzende (r.)

 

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